Rückblick

Lange Nacht der Nachhaltigkeit 2022

Das war die erste Lange Nacht der Nachhaltigkeit 2022

Schön war’s. Gegen 23 Uhr am Samstag, 24.09.2022, ging unsere erste Lange Nacht der Nachhaltigkeit in Stuttgart zu Ende.

Während des Abends fanden an insgesamt 10 Standorten im Stuttgarter Stadtgebiet vielfältige Programme rund um die Sustainable Development Goals (SDGs, 17 Ziele) statt. Ausgerufen als „dezentrales Barcamp“ nutzten die meisten Locations die Gelegenheit und gingen in den direkten Austausch mit den Besucher:innen.

„Wir waren überrascht, wie detailliert und fachkundig nachgefragt wurde“,

freuten sich Michael Just und Benedikt Zimmermann von eFuelsNow, die einen Impuls im SES-Informationszentrum am Neckartor hielten. Obgleich die Besucherzahl im Info-Zentrum nicht so hoch war, wie wir es uns gewünscht hätten, war gerade diese Location perfekt für den regnerischen Abend, denn man kann sie trockenen Fußes von der Stadtbahnhaltestelle Neckartor erreichen.

Auch der Vortrag von Frank Endrich, kfm. Leiter der SES, über das Nachhaltigkeitsmanagementsystem und die Gemeinwohlbilanzierung der SES gab spannende Insights, die für alle, die sich mit nachhaltiger Organisationsentwicklung beschäftigen, sehr hilfreich waren.

Im wahrsten Sinne eine Underground-Location: SES-Infozentrum am Neckartor (Foto: Stefan Röcker)

Frank Endrich beim Vortrag (Foto: Stefan Röcker)

Bereits um 17.30 Uhr startete die Gutes-Geld-Tour der Jugendinitiative d. Nachhaltigkeitsstrategie BW mit Annemarie Sternagel und einer Gruppe interessierter Menschen am Eugensplatz. Ebenfalls vor 19 Uhr traf sich die neu gegründete Regionalgruppe des Bundesverbands Nachhaltige Wirtschaft (BNW) zum ersten Mal – chillig und gemütlich in der Gutbrod-Lounge.

Start der „Gutes-Geld-Tour“ am Eugensplatz (Foto: Clemens Morlock)

Eingang zur Gutbrod-Lounge (Foto: Stefan Röcker)

Alle Locations begannen ihr Programm selbständig um 19 Uhr. Im Gutbrod, der GLS, im Kultur-Kiosk und im Welthaus wurde es schnell voll. Diese vier Standorte waren auch die, die den meisten Besucherzulauf im Laufe des Abends hatten.

Im Welthaus gab es krankheitsbedingt einen Personalausfall, von dem sich Geschäftsführerin Martina Merklinger jedoch nicht beunruhigen ließ und der dem Programm auch nicht anzumerken war. Für das SDG-Glücksrad motivierte Martina spontan auch Gäste aus dem Weltladen-Café. Wir hoffen, dass die Preise, die für die Antworten am Glücksrad verteilt wurden, den Gewinner:innen viel Freude machen. Zu den anschließenden Impulsen von Tim Weinert (Soziokratie), Daniela und Stefan Röcker (7000seeds) und Karolina Kleiner (Klima-Community) fanden sich interessierte und neugierige Menschen zusammen. Die Klima-Community und 7000seeds sind übrigens Vorhaben, die durch den Stuttgarter Klima-Innovationsfonds gefördert werden.

Im Gutbrod mussten auf die Schnelle noch ein paar Stühle hinzugestellt werden, damit alle Platz fanden. Sowohl der Vortrag von Jan Kohlmeyer (Leiter Stabsstelle Klimaschutz der Stadt Stuttgart), als auch der Circularity-Impuls von Juliane Eckstein (Hansa Armaturen) fanden sehr positiven Anklang und mündete je anschließend in einen regen Austausch mit den Besucher:innen. Der anschließende Impuls von Eberhard Wachter (WRS), Dr. Christian Eichert (Agentur Blumberg) und Martin Priebe (E4F Stuttgart) bot einen unterhaltsamen Austausch für die Anwesenden. Außerdem hatten hier die Gäste Gelegenheit, sich die KI-Bilder (Daniela und Stefan Röcker) anzuschauen, die im unteren Bereich des Gutbrods ausgestellt waren und mehr über deren Entstehung zu erfahren.

Für die Impulse bei der GLS nutzten Wilfried Münch (Regionalleiter GLS Bank für Baden-Württemberg), Strategieberaterin Svenja Nitsche und Sebastian Brumm (NowWork) die vorbereitete Liberating Structures Methode und hatten gemeinsam mit den Teilnehmenden viel Freude beim Austausch. Auch graduprint aus Göppingen, die unsere E4F-T-Shirts gesponsert hatte, war in der GLS dabei.

Start des Programms im Gutbrod mit Jan Kohlmeyer, Leiter Stabsstelle Klimaschutz, Stadt Stuttgart (Foto: Clemens Morlock)

KI kann Kunst – ja, sogar mit SDGs. Ausstellung im unteren Bereich des Gutbrods (Foto: Stefan Röcker)

Im Kultur-Kiosk von Sara Dahme konnte man sich höchstens noch die Nase an der Scheibe plattdrücken, weil der Innenraum während des Programms mehr als gut gefüllt war. Verschiedene thematisch abgestimmte kurze Talks folgten nacheinander, danach konnten die Gäste entspannt bei Musik und Getränken chillen und in Kontakt mit den Impulsgeber:innen von Designplus, Focus Bikes und Spenoki kommen.

Wer nicht drin ist, schaut durch die Scheibe – im KulturKiosk wirds kuschelig (Foto: Stefan Röcker)

Knackige Talks und ein neugieriges Publikum – volles Haus im KulturKiosk (Foto: Stefan Röcker)

In der Liederhalle – jetzt können wir es verraten – poppte das Orchester des Wandels während der Backstage-Führungen mit Tanja Bäuerle aus dem Dunkel vor den Gästen auf und überraschte mit einer musikalischen Einlage.

Im Quartierskiosk von Franz-Ferdinand Kress nutzten die Besucher:innen ebenfalls gerne die Liberating Structures Methode, um tiefer in verschiedene Themenbereiche einzusteigen. Kleinblatt und POIS (Matthias Kästner) boten den Besucher:innen spannende Insights zu urbanen Keimlingen und fairem Handel in Europa.

Leckeres Grünzeug von Kleinblatt im Glückskiosk (Foto: Clemens Morlock)

Thomas Albrecht beim Beantworten der Liberating Structures Fragen (Foto: Clemens Morlock)

Von Katrin Scherer (Raupe Immersatt) und von Sebastian Schiller (Vintage Vinery Stuttgart), die eine Weinverkostung beim Plattsalat anboten konnten wir kleine Live-Impulse einfangen – hört mal rein:

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Was lief nicht so gut? Beim ersten Mal läuft üblicherweise nicht alles glatt, auch bei uns war dies nicht anders. Für einige Locations hätten wir uns ein höheres Besucheraufkommen gewünscht. Woran es möglicherweise gelegen hat, werden wir im Nachgang besprechen – das Programm an sich kann es nicht gewesen sein, denn das war mit Themen wie u.a. Future Fashion, urbane Mobilität, Foodsharing oder auch Frieden und Gerechtigkeit unserer Ansicht nach sehr gut besetzt. Sehr schade war, dass die Türkische Gemeinde Baden-Württemberg, die wir gerne als Location dabei gehabt hätten, keine Kapazitäten hatten, um ein eigenes Programm zu entwerfen.

Die Écriture Automatique, das Automatische Schreiben, wurde lediglich einmal im Welthaus genutzt – vielleicht war dieses Angebot zu abstrakt oder einfach nicht passend für den Anlass. Auch die Beiträge, die ab 22 Uhr stattfanden, hatten weniger Zulauf, als die Impulse zu den früheren Uhrzeiten.

Info und Anleitung zur écriture automatique – zu abstrakt, zu komplex? (Foto: Stefan Röcker)

Nur einmal genutzt, inspiriert trotzdem 🙂 (Foto: Stefan Röcker)

Diese Beobachtungen werden in unsere Reflexion und ins Learning einfließen, ebenso wie die Organisation des Events, die wir alle ehrenamtlich neben dem Tagesgeschäft gestemmt haben.

Alles in allem ziehen wir ein positives Fazit der ersten Langen Nacht der Nachhaltigkeit und die vielen positiven Rückmeldungen, die bereits eingetrudelt sind – sowohl von Locations als auch von Impulsgeber:innen – bestärken uns. Wir werden in allernächster Zeit im Kernteam überlegen, wie es weitergehen kann.

„Eine tolle Initiative! Danke, dass Ihr uns mit einbezogen habt. Das war wirklich super. Es kamen Leute zu uns, die wir schon kannten, aber mehr noch, die wir noch nicht kannten.“

Dr. Martina Merklinger
Geschäftsführerin, Welthaus Stuttgart

Die Lange Nacht der Nachhaltigkeit wird gefördert von:

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